Am 11. März 2011 fand in Berlin wieder ein Jour Fixe statt. Diesmal drehte er sich um die Tonmischung des Films “Enter The Void” des französischen Regisseurs Gaspar Noé. Fast ein Jahr dauerte die Endfertigung dieses Zweieinhalbstünders. Dabei wurde parallel an verschiedenen Fassungen gemischt. Zu erfahren, wie diese Aufgabe bewältigt werden konnte, war uns einen Jour Fixe wert.
Lars Ginzel – der Mischtonmeister dieses Projektes, erläuterte in der 1. Hälfte seines Vortrags den Kollegen von der bvft den komplexen Spurenaufbau des Projektes. Dieser war notwendig, um schnell und flexibel auf neue Schnittfassungen und die Änderungswünsche des extrem perfektionistischen Regisseurs eingehen zu können.
In der zweiten Hälfte bekam das 30-köpfige Publikum viele aufschlussreiche Filmbeispiele zu hören. Da der Film komplett aus der subjektiven Bildperspektive erzählt wurde, waren außergewöhnliche tonale Eingriffe nötig, wie eine klangräumliche Bearbeitung der Stimme des Hauptdarstellers. Die sorgfältige Einbindung komplexer Klangcollagen war wichtig, denn der Film sollte komplett ohne Score-Musik auskommen. Aufgrund der ungewöhnlichen Gestaltung des Filmtons und der daher sehr komplizierten Mischsituation, kamen viele Fragen auf, die Lars in humorvoller Rückschau kompetent beantwortete. So entstand eine fast dreistündige sehr informative Präsentation, die anschließend noch bei einem kleinen Imbiss nachbereitet wurde.
Lars Ginzel über seine Arbeit am Film "Enter The Void"