GERÄUSCHEMACHER*IN

 

engl. foley artist

Erzeugung von nicht-sprachlichen menschlichen und gegenständlichen Tonereignissen im Film, sowie Sound-Effekten und Atmosphären

Der Beruf ist benannt nach dem US-amerikanischen, mit Beginn der 1930er Jahre prägenden Geräuschemacher Jack Foley. Geräuschemacher*in ist ein künstlerischer Filmtonberuf. Aufgabe ist die Nachbildung oder Neuerstellung von nicht-sprachlichen geräuschhaften menschlichen und gegenständlichen Tonereignissen innerhalb und außerhalb des Bildausschnitts, sowie von Soundeffekten.

Aufgaben und Tätigkeiten

Wesentliche Aspekte umfassen

  • Schritte und –Bewegungen aller Personen im Film
  • Interaktion der Handelnden mit ihrer gegenständlichen Umgebung.

Geräuschemacher*innen nutzen dazu verschiedenste Requisiten, Schuhe und Böden, sowie ihren eigenen Körper, verbunden mit den klanglichen Eigenheiten des jeweiligen Mikrofons. Dabei arbeiten sie eng mit einem/r Geräuschtonmeister*in, englisch foley mixer, zusammen,der/die die gesamte Performance des foley artist aufnimmt und unter technischen und künstlerischen Aspekten beurteil und klangformend mitgestaltet.

Alle Geräuschemacher*innen in der BVFT

Weitere Aspekte sind die

  • Erschaffung von speziellen Soundeffekten und -atmosphären in Absprache mit dem Sounddesign und/oder die
  • Erzeugung von Klanggrundmaterial, aus dem die Sounddesigner*innen, die idealerweise die Geräuschaufnahmen begleiten, erst das finale Klangergebnis formen.

Während im Zeitalter der analogen Tonbandaufnahme aufgrund eingeschränkter Spurenzahlen und Schnittmöglichkeiten viele Geräusche gleichzeitig erzeugt werden mussten, werden heutzutage, besonders im Kinobereich, zerlegte Einzelgeräusche aufgenommen und komplexe Schallereignisse dann Schicht für Schicht auf beliebig vielen Spuren kreiert. Diese Einzelkomponenten werden später im Foleyediting synchron geschnitten und bezüglich der Lautstärke und Klangfilterung zu einem Gesamtklang geformt.

Die Arbeit der Geräuschemacher*innen ist ein wichtiger Teil des Gesamtprozesses der Filmvertonung, da ihre originär erstellten Töne der Vertonung ein organisches Gefühl von Authentizität und Sinnlichkeit geben. Sie machen die Tonspur für jeden spezifischen Film damit einmalig.

Ausbildung

Für den Beruf Geräuschemacher*in gibt es keine offizielle Ausbildungsinstitution. Angehende Geräuschemacher*innen erlernen die Tätigkeit von erfahrenen Kolleg*innen bis sie eigenständig arbeiten können. Dabei spielt die Entwicklung individueller Herangehensweisen zur zeitgerechten Erzeugung aller Arten von Geräuschen eine große Rolle; im Laufe der Berufstätigkeit wird ein umfangreiches Arsenal von Gegenständen zur Geräusch- und Klangerzeugung aufgebaut, das in Form, Umfang, Bedienweise und Klang individuell ist.