Das diesjährige bvft Berlinale Filmtonpanel vom 21.02.2024 fand unter dem Motto „Wie man Filmton inszeniert“ statt und war mit einem voll besetzten Saal in der Kinemathek am Potsdamer Platz ein voller Erfolg. 

Moderiert von Karim Sebastian Elias, bot die Veranstaltung in drei aufeinanderfolgenden 20-minütigen Panels Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen den Gewerken Regie, O-Ton, Sound Design und Mischung sowie Kamera.  

Den Auftakt machten die Regisseurin Asli Özge und bvft-Mitglied und Mischtonmeister Lars Ginzel. Sie erörterten die Entstehung des außergewöhnlichen Tons für „Black Box“ und gaben Einblicke in den kreativen Austausch, der nötig ist, um die Vision des Films akustisch zu verwirklichen. Besonders die enge Zusammenarbeit zwischen Regie und Tonabteilung, um eine stimmige Tonlandschaft zu schaffen, stand dabei im Vordergrund, sowie die Wichtigkeit guten Filmtons, um die Stimmung eines Films erst richtig zum Leben zu erwecken. 

Im zweiten Teil des Events sprachen Regisseur Christian Schwochow und bvft Mitglied und Sound Designer Rainer Heesch, über ihre kollaborative Arbeit. Schwochow erzählte dabei unter anderem, wie schon frühkindliche persönliche Erfahrungen mit prägenden Geräuschen, unter anderem während der Oktoberproteste in der DDR, seinen Bezug zu Ton und Klängen geprägt haben. Sounddesign hat in seinen Werken sogar so einen hohen Stellenwert, dass er ganze Hintergrundskripte für Statisten ausarbeitet und sie aus entsprechenden Berufen castet, um eine authentische akustische Kulisse zu schaffen. Er zog auch Vergleiche zu seiner Arbeit an Produktionen wie „The Crown“ und den Unterschieden, die bei internationalen Projekten in der Tongestaltung auftreten. 

Den Abschluss bildeten Regisseur Ed Herzog, bvft Vorstandsmitglied und Originaltonmeister Leo Aderhold und Kameramann Sebastian Edschmid, die ihre Erfahrungen bei der Arbeit an der neuen Amazon Prime Serie „Viktor Bringt’s“ teilten. Sie diskutierten die Herausforderungen bei der Realisierung eines dialoglastigen Films und wie Ton und Kamera optimal zusammenarbeiten können, um die Erzählung zu unterstützen. Unter anderem berichtete Herzog davon, wie er oft am Set noch reine Tontakes aufnehmen lässt, wenn doch mal etwas schiefläuft, um so eine authentischere Alternative zu ADR in der Postproduktion zu haben. 

Im Anschluss erhielten alle Teilnehmenden die Möglichkeiten bei Snacks und Getränken ins Gespröch zu kommen. Die Leidenschaft und das Fachwissen der Speaker*innen inspirierten das Publikum und unterstrichen die zentrale Rolle des Sounds in der filmischen Erzählung. 

 

Ebenso teilgenommen haben viele Fördermitglieder der bvft wie die Pensionskasse-Rundfunk, AVID, Genelec, Shure, K-Tek und Zeigermann Audio, Ambient Recordings. 

 

Organisiert wurde das Filmtonpanel mit der Unterstützung von bvft Vorstandsmitglied Kirsten Kunhardt sowie bvft-Mitglied und Vorstandsmitglied der Deutschen Filmakademie Hanse Warns.