ver.di, Berlin, 01.02.2024

In der fünften Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden zwischen
der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), der Schauspielgewerkschaft 5 BFFS
und der Produzentenallianz konnten am 30. und 31. Januar erste Weichenstellungen
erreicht werden.
Vor Beginn der Verhandlung hatten auf einer von BFFS und ver.di organsierten De10
monstration über 250 Filmschaffende aus allen Gewerken unter dem Motto „Kein
Film ohne uns“ ihre Forderungen für die Tarifverhandlungen bekräftigt. Die Verhandlungsatmosphäre
sei an den beiden Tagen von deutlicher Konstruktivität geprägt gewesen,
betont ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Es werde nun in einer
Tarifarbeitsgruppe darüber weiterverhandelt, wie der Einsatz von generativer Künstli15
cher Intelligenz geregelt werden kann, und welche Anwendungsfälle nicht akzeptabel
sein werden. Auch die Ausdehnung der bisherigen Altersvorsorge in der Pensionskasse
Rundfunk für Filmschaffende auf Produktionen von Privatsendern und
Streaming-Diensten in einem neuen tarifvertraglichen Durchführungsverfahren
wurde besprochen. Schließlich konnte auch gemeinsam ein erster Ansatz zur Einfüh20
rung von 4-Tage-Wochen in Filmproduktionen gefunden werden. Offen geblieben
seien aber noch einige wirtschaftlich wichtige Rahmenbedingungen eines solch neuen
Arbeitszeitmodells für Filmproduktionen.
„Die Demo von Filmschaffenden vor dem Verhandlungsort war wirklich beeindru25
ckend. Die Tarifgespräche haben danach auch erkennbar Fahrt aufgenommen und es
zeigen sich erste Weichenstellungen in eine gemeinsame Richtung bei den offenen
Verhandlungsfragen zu KI-Einsatz, 4-Tage-Woche und zur Alterssicherung von Filmschaffenden
in der Pensionskasse Rundfunk für alle Produktionsarten. Bis zum nächsten
Verhandlungstermin wird auf der Grundlage der nun gefundenen Lösungsansätze
30 weiterverhandelt und es werden Vorschläge ausgetauscht. Für die nächste Tarifrunde
Anfang März besteht allerdings noch erheblicher Dissens über mögliche Tariferhöhungen
und wie diese mit einem Arbeitszeitmodell aus weniger Arbeitszeit und -tagen
pro Woche und dem von ver.di geforderten Lohnausgleich zu vereinbaren sein
könnten. Schließlich erwarten auch Filmschaffende einen Ausgleich für die Reallohn35
verluste in einer Zeit hoher Inflationsraten“, erklärt von Fintel.
Die Verhandlungen werden am 1. März 2024 in Berlin fortgesetzt.

Für Rückfragen: Matthias von Fintel, 0175/4384450
Weitere Informationen: www.filmunion.verdi.de