Dass Tongestaltung viel mehr als nur akustisches Szenenbild ist, zeigt die Berufsvereinigung Filmton auch dieses Jahr bei einer kostenlosen Filmvorführung und anschließendem Werkstattgespräch beim Filmfest München. In „Prélude“ (DE 2019, Regie: Sabrina Sarabi, 95 Min.) werden nicht nur die Flure und Säle der Musikhochschule, sondern auch der wachsende Leidensdruck der Hauptfigur auf eindringliche Weise akustisch erlebbar gemacht. Die Veranstaltung richtet sich an Filmprofis, Studierende und Filmfreunde, die mehr über die Kunst der Tongestaltung erfahren wollen.
Der Film
Der 19jährige David (Louis Hofmann) träumt von einem Leben als Konzertpianist auf den großen Bühnen der Welt. In seiner Heimat war er mit seiner Begabung immer etwas Besonderes. Als Student am Musikkonservatorium merkt er aber schnell dass er nur ein Talent unter vielen ist. Sein Kommilitone Walter (Johannes Nussbaum) ist sein größter Konkurrent, nicht nur musikalisch. Nur die Affäre mit der selbstbewussten und lebenshungrigen Gesangsstudentin Marie (Liv Lisa Fries) gibt ihm die Kraft für das begehrte Stipendium in New York zu kämpfen. Doch mit wachsenden Erwartungen von allen Seiten beginnt David die Kontrolle über sein Leben zu verlieren.
Auditive Innenwelt
Je stärker David unter dem Druck des Konservatoriums leidet, umso mehr verändert sich auch die akustische Wahrnehmung des hochsensiblen Klavierstudenten. Zunehmend weichen die Geräusche der realen Welt und der Zuschauer wird in eine Parallelrealität geführt. Sowohl die atmosphärische Tongestaltung, als auch die Auswahl musikalischer Hintergründe spannen diesen dramaturgischen Bogen mit.
„Die Tongestaltung von Prélude macht die innere Wahrnehmung des jungen Musikers physisch spürbar. Durch die detaillierte Darstellung von Geräuschen, von Tönen, der Arbeit mit rhythmischen Elementen, tauchen wir in das Innenleben des Protagonisten ein.“ sagt Sabrina Sarabi über das Sounddesign ihres Films.
Neben Regisseurin Sabrina Sarabi sind Sounddesigner Niklas Kammertöns (Deutscher Filmpreis 2011) und Mischtonmeister Gregor Bonse (DAFF Preis 2017) zu Gast in München. Im Panel nach der Vorführung des Films, werden sie das Sounddesign anhand einzelner Komponenten erläutern und Publikumsfragen beantworten.
Prélude – bvft Filmtonpanel und Screening
Zeit: Sonntag, 30.6.2019, 11:00 Uhr: Vorführung, im Anschluss um ca. 12:30 Uhr: Werkstattgespräch
Ort: Carl-Amery-Saal, Gasteig, Rosenheimer Straße 5, 81667 München
Moderation: Eleonore Daniel
Gäste: Gregor Bonse (Mischung), Niklas Kammertöns (Sounddesign), Sabrina Sarabi (Regie und Drehbuch)
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei!
Mehr zum Film unter: http://www.x-verleih.de/prelude und https://www.imdb.com/title/tt8585418
Über die bvft:
Die Berufsvereinigung Filmton e.V. (bvft) ist ein im Jahr 2003 gegründeter Verein, der die Belange der professionellen Filmtonschaffenden in Deutschland vertritt. Die bvft setzt sich zudem für die Wertschätzung des Filmtons gegenüber Fernsehsendern, der Filmwirtschaft und -politik und in der Öffentlichkeit ein. Sie ist eine Plattform für Kommunikation und Expertise für technische, kreative und rechtliche Themen und bietet ihren Mitgliedern umfangreiche Serviceleistungen. Zu den regelmäßigen Aktivitäten der bvft gehören Veranstaltungen auf Filmfestivals, Jour-Fixe-Abende zu aktuellen Themen und die jährliche Herausgabe des bvft Filmton Guides.
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