Laut „Blickpunkt:Film“ tut sich die ARD schwer damit, die Verwendung von Gebührengeldern offenzulegen.
Im Herbst vergangenen Jahres hatten mehrere Film- und Produzentenverbände ARD und ZDF aufgefordert, für mehr Transparenz bei der Vergabe von Auftragsproduktionen zu sorgen. Doch die Sender blocken ab. Karola Wille, MDR-Intendantin und innerhalb der ARD für den Filmbereich verantwortlich, möchte erst gar nicht mit den Verbänden sprechen. Man habe keine Veranlassung zur näheren Beschäftigung mit dem vorgelegten Verhaltenskodex, denn die bisherige Zusammenarbeit mit den Produktionsfirmen sei gut, erfolgreich, vertrauensvoll und transparent genug, heißt es in einer knappen Mitteilung an die Initiatoren.
Das sehen AG Dok, der Film- und Fernsehproduzentenverband NRW, der Verband Deutscher Filmproduzenten und der VFFV Media jedoch ganz anders. Demnach soll ein interner ARD-Revisionsbericht zur Vergabe von Auftragsproduktionen seit April 2012 zurückgehalten werden. In einem Offenen Brief an die MDR-Intendantin Wille bedauern die Verbände die Absage von Verhandlungen über einen Verhaltenskodex. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Die meisten der jüngeren Korruptionsaffären innerhalb einzelner ARD-Anstalten hätten durch die Anwendung des von uns vorgeschlagenen Verhaltenskodex zur Auftragsvergabe verhindert werden können.“ Es sei nicht angemessen, dass die ARD bei Einnahmen von über 5,5 Mrd. Euro nur etwa ein Drittel in das Programm investiere. Trotz steigender Gesamteinnahmen und Herstellungskosten seien die Etats für Auftragsproduktionen eingefroren und teilweise gesenkt geworden. „So werden die steigenden Kosten für Verwaltung und Altersversorgung mehr und mehr auf Kosten der Fernsehproduzenten und Fernsehschaffenden gedeckt.“ (Quelle: Blickpunkt:Film)