Für die laufenden „Tatort“-Produktionen lehnt der WDR es ab, die Tariferhöhungen des FFS-Tarifvertrages im Budget zu berücksichtigen! Entsprechende Mitteilungen schickte der Sender an die betroffenen Produktionsfirmen. Damit werden die Budgets für die Krimi-Folgen des Senders (Münster, Köln, Dortmund) gedeckelt und die ab Januar geltende Tariferhöhung um 2,5% für Film- und Fernsehschaffende de facto abgelehnt.
Da der Drehablauf in den letzten zwanzig Jahren kontinuierlich rationalisiert wurde, ist bei den Auftragsproduktionen der öffentlich-rechtlichen Sender praktisch kein Einsparpotenzial mehr vorhanden. Bei einem fixen Produktionsbudget und gleichbleibenden Qualitätsanforderungen für das Aushängeschild der ARD erwartet der WDR von seinen Auftragsproduzenten offensichtlich, bei den Personalkosten sparen.
Die bvft kann solch eine Entwicklung nicht hinnehmen und wird sich zusammen mit Verdi über das weitere Vorgehen abstimmen.
Wohin das kurzsichtige Sparen am Programm führen kann, zeigt der Umgang des WDR mit seiner anderen beliebten Vorzeigeserie „Mord mit Aussicht„: Die ohnehin knappe Drehzeit soll aus Budgetgründen von anfangs zehn auf achteinhalb Tagen verkürzt werden, woraufhin der Hauptdarsteller Bjarne Mädel die Reißleine gezogen und den Ausstieg aus der Serie verkündet hat. Eine gute, kreative Arbeit sei unter diesen Umständen nicht mehr machbar.
» siehe auch Artikel vom 6.1.2015 im Stern und der Süddeutschen Zeitung