In einer Zusammenarbeit der Berufsvereinigung Filmton (bvft) mit der Deutschen Filmakademie gab es in diesem Jahr erstmalig die LOLA VISIONEN zum Thema Tongestaltung. 70 Interessierte fanden sich in der Astor Filmlounge am Kurfürstendamm in Berlin ein, um unter der fachkundigen wie auch charmanten Moderation des Filmeditors Peter R. Adam den Ausführungen der nominierten Tongestalter Manfred Banach (O-Tonmeister ANONYMUS), Andreas Mücke-Niesytka (O-Tonmeister BARBARA), Dominik Schleier (Sounddesigner BARBARA) sowie Martin Steyer (Mischtonmeister BARBARA) zu lauschen und selbst Fragen zu stellen.
Es entstand ein interessantes, teilweise auch amüsantes Gespräch über die verschiedenen Phasen und Aspekte der Tongestaltung dieser unterschiedlichen Filme, das später noch im Foyer in lockeren Gesprächsrunden fortgesetzt wurde. Es wurde dabei deutlich, dass gerade auch die Filmtongestaltung einen wesentlichen Beitrag zur Dramaturgie der Filmerzählung leistet.
Die Startveranstaltung wurde von den Anwesenden als gelungen empfunden und verlangt für die nächsten Jahre nach Fortsetzung – mit hoffentlich noch mehr Publikum aus anderen Gewerken und der filminteressierten Öffentlichkeit.
Peter R. Adam sagte in seiner Einleitung zum Thema: „Heute geht es darum, wie man auf Ton im Film achtet und da möchte ich Sie bitten etwas zu lernen anhand der Ausschnitte aus den nominierten Filmen für Tongestaltung: Im Film BARBARA kann man das Gefühl entwickeln, das hier Töne einem helfen an einen Ort zurückzukehren, in eine Zeit zurückzukehren und auch in ein Land zurückzukehren, das verschwunden ist, das vorbei ist – und die Töne unterstützen diesen Eindruck auf eine ganz besondere Art. Bei HELL befinden sich die Personen in einer extremen Ausnahmesituation und ganz kleine Alltagsgeräusche werden ganz wichtig. Nichts Aufwendiges, sondern ein Rascheln, eine Körperbewegung wird plötzlich wichtig. in HELL geben auch Dinge Töne von sich, die normalerweise gar keine Töne machen. Dies ist eigentlich im Unterbewusstsein, aber heute sollte es mal ins Bewusstsein kommen. ANONYMUS ist ein Film mit einer dichten Montage, dichten Erzählung und die Tonebene zeigt wie man es machen kann, dass z.B. eine Stimme überlappend über mehrere Szenen laufen kann, fast wie eine Erzählerstimme wirkt und dann doch perspektivisch auf der Bühne, im Bühnenraum, hinter der Bühne zu hören ist.“