Ohne Ton kein Film! Und ohne Frequenzen kein Ton – jedenfalls dann, wenn drahtlose Geräte im Einsatz sind.
Damit Funkmikrofone, In-Ear-Systeme und andere Werkzeuge auch künftig funktionieren, setzt sich die die Berufsvereinigung Filmton e. V. für ausreichend störungsfreie Frequenzen ein. Dabei arbeiten sie zusammen mit der Initiative „SOS – Save Our Spectrum“ und dem APWPT e.V. Beide Gruppen haben sich vor und während der Weltfunkkonferenz, die Ende 2023 in Dubai stattfand, für den Schutz der sogenannten Kultur- und Filmfrequenzen zwischen 470 und 694 MHz eingesetzt.
Es gab auch einen kleinen Erfolg. Der Frequenzbereich bleibt grundsätzlich für Medien, Kultur, Veranstaltungsproduktion und Film erhalten. Doch es wurde zugleich eine Hintertür aufgemacht. Einige Staaten in Europa können weitere Nutzungen in dem Bereich erlauben. Allerdings wäre das schlecht. Denn das Band ist voll belegt. Es ist keinen Platz für den kommerziellen Mobilfunk (der schon mehr als genug Frequenzen hat) und die „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)“, die im 700 MHz- oder 800 MHz-Bereich besser aufgehoben sind.
Während die anderen Staaten in Europa weiterhin auf Medien und Kultur setzen, und damit das Gemeinwohl stärken, denkt Deutschland in Richtung Kommerz und Sicherheitsbehörden. Das ist zwar erstmal nicht verwerflich, aber es gäbe bessere und kostengünstigere Lösungen, um deren Frequenzbedarfe zu sichern. In zwei Ausschüssen des Deutschen Bundestages wurde das Thema im Jahr 2024 bereits diskutiert, in Baden-Württemberg stellten die FDP-Abgeordneten Dr. Christian Jung und Daniel Karrais dazu eine Anfrage an die Landesregierung.
In den kommenden Jahren wird es in der politischen Debatte darum gehen, die Filmfrequenzen zu verteidigen. Dazu hat „SOS „Save Our Spectrum“ Argumentationskarten erstellt. Diese „Karten“ zeigen, auf ein bis zwei Seiten, die Fakten sehr klar und komprimiert auf. Sie befinden sich auf dem Stand von März 2024. Wann immer es um Tonfrequenzen geht, kann darauf zurückgegriffen werden. Auf den Websiten von „SOS“, dem APWPT e.V. und bvft gibt es weitere Informationen. Die Branche muss aufstehen und deutlich machen, dass es ohne Frequenzen keinen Ton gibt!